♻️ Was darf eigentlich in die Biotonne?

Und warum das oft weniger mit Logik als mit Vorschriften zu tun hat

Die Biotonne gilt als zentrale Säule nachhaltiger Abfallwirtschaft. Doch wer sich genauer mit ihr beschäftigt, stellt schnell fest: Was hineindarf, ist nicht immer logisch – und variiert stark je nach Wohnort.


🟢 Der Grundgedanke: Verwertung von organischen Abfällen

Die Biotonne soll pflanzliche und organische Küchen- und Gartenabfälle aufnehmen, damit diese in Kompostieranlagen oder Biogasanlagen verwertet werden können. Im Idealfall entstehen daraus:

  • Kompost für die Landwirtschaft oder den Gartenbau
  • Energie in Form von Biogas

Doch so einfach ist es leider nicht.


🚫 Das Problem: Uneinheitliche Regeln, technische Grenzen

Was in eine Biotonne darf, unterscheidet sich von Kommune zu Kommune. Der Grund dafür liegt in:

  • Unterschiedlichen Kompostierungsverfahren (offene Mieten, Tunnelkompostierung, Vergärung)
  • Hygienevorgaben (z. B. keine Tierprodukte in offenen Systemen)
  • Fehlwurfquoten und Filtertechnik

✅ Meist erlaubt:

  • Gemüse- und Obstreste
  • Kaffeefilter, Teebeutel
  • Eierschalen
  • Laub, Rasenschnitt
  • Küchenpapier, Papierservietten (unbedruckt)

🚫 Meist verboten – auch wenn es biologisch wäre:

  • Haare
  • Staubsaugerbeutel
  • Fleisch, Knochen, Wurst
  • Milchprodukte
  • Katzenstreu oder Hundekot
  • Pappe, auch wenn ungebleicht (z. B. Eierkartons)

❗ Warum das widersprüchlich ist:

Einige Materialien wie Haare, Asche oder Holzwolle wären ökologisch sinnvoll – aber werden nicht verarbeitet, weil sie zu langsam verrotten oder als „Störstoff“ gelten.

Umgekehrt werden in manchen Kommunen sogar tierische Abfälle oder tote Tiere in der Biotonne akzeptiert, weil sie thermisch oder in geschlossenen Systemen verarbeitet werden können.


🟢 Fazit:

Die Biotonne ist sinnvoll – aber kein Maßstab für ökologische Logik.
Wer einen Garten hat, ist oft besser beraten, bestimmte Dinge selbst zu kompostieren – wie Haare, Asche, ungebleichte Pappe oder gekochte Gemüsereste.
Und wer sicher sein will, was bei ihm erlaubt ist: Ein Blick in die kommunale Abfallfibel lohnt sich.

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