Hochbeet fast kostenlos mit überwiegend Abfall gut befüllt

Ein Hochbeet bietet nicht nur optimale Bedingungen für Gemüse und Kräuter – es lässt sich auch mit überraschend einfachen Mitteln befüllen. Wer clever plant, spart nicht nur Geld, sondern verwertet nebenbei noch Haus- und Gartenabfälle sinnvoll weiter. In diesem Beitrag zeige ich, wie wir unser Hochbeet fast ausschließlich mit „Abfallprodukten“ befüllt haben – ohne auf Qualität zu verzichten.


Warum teuer kaufen, wenn man „Abfall“ sinnvoll nutzen kann?

Beim Aufbau eines neuen Hochbeets stellt sich schnell die Frage: Womit befüllen? Fertige Hochbeeterde kostet schnell über 100 € pro Beet – dabei schlummern in vielen Haushalten und Gärten Materialien, die kostenlos zur Verfügung stehen und sich hervorragend eignen.


Unser Hochbeet – Schicht für Schicht erklärt

Unser Hochbeet* ist 77 cm in unserem Beispiel hoch und wurde mit folgenden Materialien befüllt – fast alles war ohnehin vorhanden und hätte sonst entsorgt werden müssen:


1. Mäusegitter (ca. 1 cm)

Ganz unten schützt ein engmaschiges Drahtgitter* vor Wühlmäusen. Es ist langlebig und verhindert zuverlässig, dass sich Tiere von unten durchgraben.


2. Unkrautvlies (1–2 cm)

Als Trennschicht über dem Gitter – schützt ein Unkrautflies* vor Unkraut von unten und dient gleichzeitig zur Stabilisierung.


3. Altes Filterglas vom Pool (ca. 5 cm)

Ein eigentlich zu entsorgendes Material wird hier zur Drainageschicht. Das Filterglas sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser abläuft, ohne Staunässe zu verursachen. Da es keine Nährstoffe enthält und sich nicht zersetzt, bleibt es dauerhaft im Beet.


4. Unkrautvlies (zweite Lage)

Damit sich das Glas nicht mit der darüberliegenden Erde vermischt, haben wir eine zweite Lage Vlies eingebracht.


5. Holzasche gemischt mit Erde (ca. 10–15 cm)

Statt die Asche aus einem Kaminofen teuer über den Restmüll zu entsorgen, nutzen wir sie im Hochbeet – allerdings wohldosiert. Holzasche enthält Kalium und Kalk, darf aber nur in kleinen Mengen verwendet werden. Durch die Mischung mit Erde reift sie über den Winter und ist im Frühling pflanzverträglich.


6. Grünschnitt im Frühjahr (ca. 20–25 cm)

Laub, Rasenschnitt, alte Pflanzenteile – all das fällt regelmäßig im Garten an. Statt es zu entsorgen, verwenden wir es als organische Zwischenschicht, die sich langsam zersetzt und Wärme im Beet erzeugt.


7. Reifer Kompost aus dem Garten (ca. 25 cm)

Nach fünf Jahren ohne Entnahme war unser Komposter prall gefüllt – und der Inhalt perfekt durchgerottet. Diese nährstoffreiche Erde ist die Hauptversorgungsschicht für das Beet. Der Kompost allein füllt rund zwei Drittel des gesamten Hochbeets!


8. Wurmhumus aus der Wurmbox (einige Liter)

Zwar nur eine kleine Menge, aber hochwirksam: Wurmhumus aktiviert das Bodenleben, fördert das Wurzelwachstum und enthält eine Vielzahl an Mikroorganismen, die für ein stabiles Ökosystem im Hochbeet sorgen.


9. Pflanzerde / Gartenerde (5–10 cm)

Ganz oben kommt eine dünne Erdschicht, damit direkt gepflanzt werden kann. Diese Schicht stammt zum Teil aus alten Hochbeeten, die wir umgebaut haben – auch hier wurde nichts verschwendet.


Fazit: Gärtnern mit gesundem Menschenverstand

Mit etwas Planung und Kreativität lässt sich ein Hochbeet fast vollständig mit Reststoffen und Abfallprodukten aufbauen. Das spart bares Geld, schont Ressourcen und schafft ein gesundes Umfeld für Pflanzen – ganz ohne synthetische Dünger oder teure Erdsäcke.


Tipp: Auch im zweiten und dritten Jahr lässt sich das Beet mit Gartenabfällen, Laub, Kompost und Wurmhumus immer wieder auffrischen – so bleibt es dauerhaft fruchtbar.

* Es handelt sich hierbei um Affiliate Links.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert